Sehnenreizungen neigen allgemein dazu zu chronifizieren, dies gilt insbesondere für die Achillessehne, da sie bei sehr vielen körperlichen Aktivitäten belastet wird. Je länger eine derartige Reizung der Sehne besteht, umso ausgeprägter sind die strukturellen Veränderungen des gereizten Achillessehnen Gewebes. Insbesondere, wenn aufgrund der chronischen Sehnenreizung kleine Neo-Gefäße in die Sehne einwachsen, wird die Therapie komplexer, langwieriger und das Risiko, einen Achillessehnenriss zu erleiden, steigt umso länger die Achillodynie unbehandelt bleibt.
Zunächst ist von essentieller Bedeutung, dass die Belastung auf die Sehne deutlich reduziert wird. Auch wenn dies vielen Sportlern sehr schwer fällt, muss hier vorübergehend auf andere Trainingseinheiten umgestellt werden und bei Lauf-Belastungen sehr auf Laufstil, Schuhe, Untergrund und Trainingsintensität geachtet werden. Im Akutstadium kann auch die Einnahme von NSAR ( Ibuprofen, Voltaren…) für einige Tage sinnvoll sein, bei der chronischen Achillessehnenreizung macht dies in der Regel keinen Sinn, da es sich nicht um eine Prostaglandin vermittelte Entzündung handelt. Auch die regelmäßige Kühlung des gereizten Sehnen-Gewebes in Form einer Intervallkühlung ist sinnvoll und lindert die Beschwerden vorübergehend.
Extrem wichtig ist außerdem die konsequente und regelmäßige Durchführung eines Eigenübungsprogrammes. Eine Anleitung hierzu finden Sie unter folgendem Link:
Eigenübungsprogramme zum Download:
Eigenübungen-Archillessehne-Fersenansatz.pdf Eigenübungen-Archillessehne-mittleres-Drittel.pdfAls ganzheitlicher Orthopäde und Osteopath habe ich in unserer Praxis ein sehr effektives Therapieschema zur Behandlung der unterschiedlichen Reizungen im Bereich der Achillessehne und der verschiedenen Typen der Achillodynie entwickelt. Essentielle Bestandteile dieses Therapieschemas sind:
Ergänzend kommen je nach Befund eine Nachtlagerungsschiene, die Akupunktur oder eine regenerative Injektionstherapie hinzu.
Kortisoninjektionen sind für uns im Bereich der Achillessehne absolutes Tabu!
Steigern Sie Ihre Trainingsumfänge nicht zu schnell, das Sehnengewebe braucht immer mehr Zeit, sich an eine Belastung zu gewöhnen, als die Muskulatur. Vernachlässigen Sie nicht die Flexibilität in ihrer Trainingsgestaltung. Dehnen Sie regelmäßig und behandeln Sie muskuläre Beschwerden und Triggerpunkte frühzeitig und konsequent. Bauen Sie auch exzentrisches Krafttraining (wie in den oben genannten Eigenübungsprogrammen) mit in ihre Trainingsroutine ein, achten Sie auf eine saubere Lauftechnik, gute Schuhe und möglichst wechselnde Lauf-Untergründe. Suchen Sie uns frühzeitig in unserer Praxis für Orthopädie und Osteopathie auf, damit wir das optimale Behandlungsschema für Ihre A Achillessehnenbeschwerden zeitnah einleiten können.